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Promotionsprojekt

Internetnutzung in der Hochaltrigkeit

Alternde Gesellschaften und zugleich zunehmende Digitalisierungsprozesse betreffen viele Länder. Insbesondere für ältere Menschen gestaltet sich die zunehmende Digitalisierung in unserem Alltag als große Herausforderung, da nur wenige von ihnen digitale Informations- und Kommunikationstechnologien wie das Internet nutzen. Während sich die Zahl der Hochaltrigen (80 Jahre oder älter) weltweit bis 2050 auf etwa 426 Millionen verdreifachen wird (United Nations, 2019), nutzen in dieser Gruppe in Europa bislang weniger als 10 % das Internet (König et al., 2018 ). Dabei kann das Internet gerade für hochaltrige Menschen, die häufiger von kognitiven und physischen Einschränkungen betroffen sind, einen großen Mehrwert darstellen und den Alltag wie beispielsweise die Kommunikation mit sozialen Kontakten erleichtern. Die Nicht-Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wie das Internet beeinträchtigt die soziale Teilhabe der älteren Menschen an vielen Stellen und lässt Potenziale, die in der Nutzung dieser Technologien liegen, ungenutzt. Mehr Hintergrundwissen ist erforderlich, um die Gruppe der Hochaltrigen bei der Digitalisierung nicht außenvor zu lassen und die Potenziale moderner Technologien auch für die Hochaltrigen nutzbar zu machen.

Dabei untersucht Frau Rennoch im Rahmen ihres Promotionsprojektes folgende Fragen: Wie unterscheiden sich hochaltrige Internetnutzer*innen von Nicht-Nutzer*innen? Welche Faktoren führen dazu, dass Menschen im hohen Alter das Internet nutzen? Gibt es Menschen, die mit über 80 Jahren noch anfangen, das Internet zu nutzen? Und falls ja, was unterscheidet sie von denjenigen, denen dieser Schritt nicht gelingt?

Außerdem: Für welche Zwecke nutzen die Hochaltrigen das Internet primär? Und wie hängt die Internetnutzung im hohen Alter mit dem psychischen Wohlbefinden zusammen?

Gerade in Bezug auf die Gruppe der Hochaltrigen ist wenig über ihr Internet-Nutzungsverhalten sowie Zusammenhänge zwischen der Internetnutzung und dem psychischen Wohlbefinden bekannt. Frau Rennoch geht den zuvor genannten Fragestellungen im Rahmen ihrer Dissertation unter Nutzung der Daten der NRW80+-Studie mittels quantitativer Forschungsmethoden nach.

 

Quellen:

König, R., Seifert, A., & Doh, M. (2018). Internet use among older Europeans: an analysis based on SHARE data. Universal Access in the Information Society, 17(3), 621-633. https://doi.org/10.1007/s10209-018-0609-5 United.

United Nations (2019). World Population Prospects 2019: Highlights. Advance online publication. https://doi.org/10.18356/13bf5476-en